In diesem Artikel erfährst du, wie du als neue Führungskraft das Vertrauen des Teams gewinnen kannst. Vertrauen ist der Schlüssel zu erfolgreicher Führung und einem positiven Arbeitsklima. Der Artikel zeigt dir, warum es so wichtig ist, bereits am ersten Tag den Fokus auf Beziehungsaufbau zu legen und wie du mit zehn effektiven Strategien das Vertrauen deines Teams erlangst. Wenn du diese Tipps umsetzt, wirst du langfristig ein engagiertes und motiviertes Team haben, das dich unterstützt und gemeinsam mit dir die Unternehmensziele erreicht.
- Vertrauen als Basis – Kein Vertrauen? Kein Erfolg! Ohne Vertrauen kannst du deine Führungskompetenz gleich vergessen. Erfahre, warum Vertrauen deine geheime Waffe ist und wie du sie von Tag 1 an einsetzen kannst.
- Große Reden schwingen? Lieber nicht! Warum Zurückhaltung am Anfang deine größte Stärke ist und was passieren kann, wenn du das Gegenteil tust. Entdecke, wie kleine Schritte große Wirkung entfalten!
- Ohne „Warum“ keine Akzeptanz Dein Team wird dich nicht ernst nehmen, wenn du nur Anweisungen gibst. Zeige, warum du immer das Warum hinter deinen Entscheidungen kommunizieren solltest.
- Fehler machen? Kein Problem! Warum Authentizität und das Eingestehen eigener Fehler dir sofort Sympathiepunkte sichern – und das Vertrauen deines Teams schlagartig steigern.
- Du gehst voran – Vertrauen ist keine Einbahnstraße Willst du Vertrauen? Dann gib es zuerst! Was es dir bringt, die Karten offen auf den Tisch zu legen und wie dein Team darauf reagiert.
Schon am ersten Tag ihrer Antrittsrede verkündete die neue Geschäftsführerin ihre großen Zukunftsvisionen.
Sie sah das brachliegende Potenzial des Unternehmens und hatte großartige Ideen, wie sie den Gewinn um das Zehnfache steigern könnte.
Sie untermalte ihre Botschaften mit eingängigen Sprüchen, um die Begeisterung ihrer Mitarbeiter anzustacheln.
Und sie brachte externe Berater mit ins Unternehmen, die sofort damit beginnen sollten, alte Prozesse zu verschlanken und die anstehenden Veränderungen erfolgreich umzusetzen.
Oberflächlich betrachtet hatte sie alles richtig gemacht und die volle Verantwortung für das Wohlergehen des Unternehmens übernommen.
Leider vergaß sie etwas Unabdingbares, wenn sie wirklich Erfolg haben wollte: den Beziehungs- und Vertrauensaufbau zu ihrem Team.
Und genau dieser Mangel an Vertrauen führte letztlich zum Scheitern ihrer Vorhaben.
Das Vertrauen des Teams zu gewinnen und halten zu können, ist die Kernkompetenz einer erfolgreichen Führungskraft.
Es ist der Katalysator, der Innovationen antreibt, der Klebstoff, der in Veränderungsprozessen alles zusammenhält, und das Gleitmittel, das eine Organisation trotz manchmal holpriger Veränderungsprozesse geschmeidig weiterarbeiten lässt.
Vertrauen bekommst du meist nicht geschenkt – in der Regel musst du es dir erarbeiten.
Vertrauen des Teams gewinnen – warum ist es so wichtig?
Vertrauen im Team sorgt dafür, dass die Mitarbeiter bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen mitzutragen und ihre Ideen einzubringen.
Gerade in Zeiten des Wandels, wenn Unsicherheiten und Ängste das Team verunsichern, ist Vertrauen das entscheidende Bindeglied, das Menschen dazu bringt, auf neue Wege einzuschwenken und mutig voranzugehen.
Vertrauen ist der Faktor, der Führungskräfte von Managern unterscheidet.
Es entscheidet darüber, ob Mitarbeiter freiwillig mitziehen oder ob sie sich nur aus Pflicht an Regeln und Vorgaben halten.
Wie bei Google’s Project Aristotle gezeigt wurde, sind Teams dann besonders erfolgreich, wenn alle Mitglieder das Gefühl haben, sich frei äußern zu können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen. [1]
Diese psychologische Sicherheit schafft eine Atmosphäre, in der Ideen offen geteilt und Konflikte konstruktiv gelöst werden können.
Investiere also bewusst Zeit und Energie in den Aufbau dieser unsichtbaren Grundlage.
Der Return on Investment ist enorm: ein starkes Team, das bereit ist, auch die größten Herausforderungen zu meistern.
Diese 10 Schritte helfen dir dabei, das Vertrauen deines Teams von Anfang an aufzubauen
Die folgenden zehn Schritte geben dir eine klare Orientierung, was du tun kannst, um von Beginn an positive Beziehungen zu schaffen und deinem Team zu zeigen: Ich bin für euch da und möchte mit euch gemeinsam erfolgreich sein.
Wenn du diese Schritte beherzigst, legst du das Fundament für eine offene und produktive Teamkultur.
1. Halte dich mit großen Ankündigungen zurück.
Wahrscheinlich startest du mit vielen Ideen und großen Zielen in deinen neuen Job – vielleicht bist du auch gerade deswegen für die neue Position ausgewählt worden.
Herzlichen Glückwunsch!
Bevor du diese Ziele jedoch im Team kommunizierst, investiere zuerst in die Beziehung zu deinem neuen Team.
Für einige Teammitglieder bist du noch ein unbeschriebenes Blatt, einige sind sicher froh, dass du da bist, und andere machen sich gerade deswegen Sorgen.
Sei zunächst bescheiden, halte dich zurück, übe dich in Geduld und baue auf diese Weise Vertrauen zu deinem Team auf.
Deine Mitarbeiter werden viel offener und wohlwollender auf deine Ideen und Ziele reagieren und diese gemeinsam mit dir umsetzen wollen.
2. Stelle offene Fragen.
Widerstehe der Versuchung, sofort Befehle oder Anweisungen zu geben.
Mache auch keine kritischen Bemerkungen zu bestehenden Prozessen.
Eine offene Frage wie: „Kannst du mir erklären, warum dieser Prozess genau so gestaltet wurde?“ baut mehr Vertrauen auf als: „Dieser Prozess ist doch sinnlos. Warum macht ihr das?“
Aus dem ersten Satz spricht Neugier und Lernbereitschaft, der zweite Satz klingt be- und abwertend.
Durch wertschätzende, offene Fragen erfährst du viel mehr von deinem Team und zeigst Interesse an dessen Arbeitsweise.
3. Frage dein Team nach seinen Ideen.
Mit großer Sicherheit hast du eine Menge kluger Köpfe in deinem neuen Team, die Experten in ihrem Job sind.
Und wahrscheinlich wissen sie genau, wie die Arbeit noch besser laufen könnte, wo Schwierigkeiten liegen und wie das Unternehmen noch erfolgreicher arbeiten könnte.
Also: Frage sie!
Erwarten nicht von dir, selber all diese guten Ideen und Lösungsvorschläge haben zu müssen.
Wenn du dich auf Veränderungswünsche des Teams konzentrierst und diese umsetzt, gewinnst du dessen Vertrauen und volle Unterstützung.
Beziehe dein Team deshalb in die Planung und Umsetzung von Veränderungsprozessen mit ein, wo immer es geht.
4. Verstehe deine neue Rolle zunächst als Lernender.
Vertrauen baust du viel schneller auf, wenn du in diesem Prozess eher als Lernender denn als Besserwisser oder Alleskönner auftrittst.
Welche Haltung strahlen Lerner aus?
Sie sind bescheiden, weil sie wissen, dass sie nicht alles wissen und auf andere angewiesen sind.
Sie sind neuen Ideen gegenüber offen, nehmen Rat an und freuen sich, wenn andere ihre Expertise mit ihnen teilen.
Nimm genau diese Haltung ein, wenn du ein neues Team übernimmst.
5. Nimm dir Zeit für Veränderungen.
Fast jede Führungskraft möchte Veränderungen blitzschnell umsetzen.
Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass Veränderungsprozesse viel länger dauern, als man zunächst denkt – vor allem, wenn die Belegschaft nicht mit im Boot sitzt.
Plane realistisch.
Je besser dich das Team kennt und je mehr deine Mitarbeiter dir vertrauen, desto schneller und leichter wirst du deine Pläne umsetzen können.
Bist du am Anfang zu forsch und willst schnelle Ergebnisse, wird dein Team Widerstand leisten und eher gegen als mit dir arbeiten.
6. Respektiere die Kultur.
Jede Organisation und jedes Team hat seine spezifische Kultur.
Und als Neuling im Team willst du diese kennenlernen und ein Teil davon werden.
Vermeide deshalb unbedingt, das neue Team oder dein Unternehmen mit deinem alten zu vergleichen.
Wenn du immer wieder über dein altes Unternehmen betonst und Dinge sagst wie: „Im alten Team haben wir es aber so gemacht“ oder „Wir sollten es so machen, wie in unserer alten Firma“, wird dein neues Team deine Loyalität anzweifeln.
Wenn du das Wörtchen „wir“ benutzt, denkt dein neues Team zu Recht, dass du noch immer Teil der alten Kultur bist.
Ist dem nicht so, hör auf, darüber zu sprechen.
Willst du auf die Vergangenheit Bezug nehmen, sprich von dir: „ICH habe die Erfahrung gemacht, dass es auf diese Weise besser läuft.“
7. Sei nett.
OK, es klingt ein wenig altmodisch, dass ich das extra betone.
Aber: Du wärst erstaunt, wie viele Führungskräfte genau an diesem Punkt scheitern.
Sei einfach nett.
Sag bitte und danke.
Lächle deine Leute an.
Frage, wie es ihnen geht, und gehe in Kontakt.
Mit diesen einfachen Verhaltensweisen wirst du das Vertrauen deines Teams gewinnen.
8. Entwickle einen Blick dafür, wenn deine Leute etwas gut machen und erfolgreich sind.
In meinen Trainings frage ich die Teilnehmer oft: „Mal ehrlich: Wer von euch hat es so richtig satt, von Vorgesetzten gelobt zu werden?“
Es hat sich noch niemand gemeldet.
Merkwürdig, oder?
Die Wahrheit ist: Wir Menschen können gar nicht genug Anerkennung und Wertschätzung für unsere Arbeitsleistung bekommen.
Und wenn sie kommt, motiviert uns das richtig.
Damit ist Lob ein fast unschlagbarer Weg, um Vertrauen aufzubauen.
Es kostet dich als Führungskraft kaum etwas – außer deine Zeit und Aufmerksamkeit.
9. Lache über dich selbst.
Humor ist ein großartiges Mittel gegen den alltäglichen Stress im Unternehmen.
Ein wenig Humor zur richtigen Zeit hebt die Stimmung, senkt die Anspannung im Team und baut Brücken.
Führungskräfte, die humorvoll sind und sogar über sich selbst lachen können, schaffen es noch leichter, Vertrauen aufzubauen.
Wir trauen denjenigen mehr, die uns sympathisch sind und die wir als nahbar empfinden.
Und Humor hilft enorm dabei, Barrieren abzubauen und ein starkes Miteinander zu fördern.
10. Gib Vertrauen als Vorschuss.
Jemand muss den ersten Schritt machen.
Vertrauen entwickelt sich nur, wenn einer anfängt und bereit ist, dem anderen Vertrauen zu schenken – ohne gleich eine Gegenleistung zu erwarten.
Das ist aus meiner Sicht die Aufgabe einer Führungskraft.
Wenn du den ersten Schritt machst, sendest du ein starkes Signal an dein Team und erhöhst die Bereitschaft, dir im Gegenzug auch Vertrauen zu schenken.
Das waren meine 10 effektivsten Wege, wie du das Vertrauen des Teams gewinnen kannst.
Oben habe ich geschrieben, sie seien einfach. Das möchte ich noch mal relativieren.
Einige Wege werden dir leichtfallen, andere vielleicht wirklich schwer.
Das hängt von deiner Persönlichkeit, deinen bisherigen Lebenserfahrungen und auch von deinem Verständnis darüber ab, was die Rolle einer Führungskraft ist.
Alle Wege sind äußerst wirkungsvoll. Alles, was du brauchst, ist das Wissen um die Wichtigkeit von Vertrauen als Kernkompetenz – und die Bereitschaft, diese Tipps in die Praxis umzusetzen.
Du wirst sehen, wie schnell du das Vertrauen deines Teams gewinnen kannst.