Schöpfen Sie mit diesen 4 Tipps Ihr Führungspotenzial voll aus

Wenn Sie eine gute Führungskraft sein möchten und sich das Leben als Führungskraft erleichtern wollen, und davon gehe ich aus, sind Sie auf die Unterstützung Ihrer Mitarbeiter angewiesen. Das können Sie nicht alleine. Ohne Ihre Mitarbeiter sind Sie nichts. „Ganz klar, selbstverständlich! Das habe ich schon in vielen Führungsseminaren und Veranstaltungen des Management-Teams gehört!“, sagen Sie.

In diesem Artikel lesen Sie, wie Sie eine motivierende Führungskraft sind und sich mit Hilfe Ihrer Mitarbeiter das Führungsleben auch noch erleichtern.

Immerhin lautet mittlerweile das neue Schlagwort in der heutigen Arbeitswelt „Zusammenarbeit“, wie die Initiative Neue Qualität der Arbeit in Ihrer Studie „Führungskultur im Wandel“ herausfand. In Interviews mit 400 Führungskräften gab mehr als jeder Zweite an, die Kooperation mit den Mitarbeitern gewinne an Bedeutung.

Theoretisch klingt das auch gut. Nur praktisch ist das aus meiner Erfahrung für viele Führungskräfte nicht so einfach, ihre Mitarbeiter gut einzubinden, um als Führungskraft erfolgreich zu sein und ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Die Anforderung an die Führungskultur hat sich insgesamt verändert (Stichwort Führung 4.0), sie haben es mit schwierigen Teams und Mitarbeitern zu tun und es gibt oft wenig Unterstützung von Vorgesetzten und Unternehmensleitung.

Reden, reden, reden

zunächst ist es unabdingbar, Ihr Team hinter sich zu bringen, wenn Sie als Führungskraft erfolgreich sein wollen. In einem anderen Artikel habe ich bereits 10 Wege beschrieben, wie Sie das Vertrauen Ihres Teams gewinnen.

Das Gespräch mit Ihren Mitarbeitern ist dabei DAS ultimative Führungsinstrument. Es wird immer stärker und Sie werden immer besser im Umgang damit, je häufiger Sie es einsetzen.

Die Basis jeder guten Kommunikation wiederum ist Offenheit und Authentizität. Viele Führungskräfte verstehen darunter aber eine Direktheit und reden so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Spontan raus mit der Sprache! Manche legen dabei sogar eine radikale Offenheit an den Tag, und nehmen in Kauf, gefühllos oder ungerecht zu wirken.

In der Regel geht dieses Vorgehen nach hinten los und führt auf Dauer zu demotivierten Mitarbeitern, hoher Fluktuation und einem Vertrauensverlust in die Führungskraft.

Aber so weit braucht es nicht zu kommen.

Bringen Sie die Dinge, auch die schwierigen, klar auf den Punkt. Aber überlegen Sie sich, wen Sie vor sich haben und kommunizieren Sie entsprechend positiv und konstruktiv. So gestalten Sie eine Atmosphäre, in der sich ihre Mitarbeiter zu einem starken, loyalen Team mit hohem Zusammenhalt entwickeln können, das selbstverantwortlich arbeitet und aktiv Probleme löst.

Und das kommt direkt Ihnen und Ihrem Erfolg zugute. Denn dann können Sie wichtige Aufgaben ans Team delegieren und haben freie Ressourcen für Ihre eigentliche Führungsaufgabe.

Diese 4 erprobten Tipps unterstützen Sie auf dem Weg zu diesem Ziel.

1. Zeigen Sie Ihr wahres Ich

Zeigen Sie sich Ihrem Team so, wie sie wirklich sind, oder spielen Sie eine Rolle? Ihre Mitarbeiter wollen Sie nicht als Rolle erleben, die Sie als „Chef“ einnehmen. Sie möchten von einem Menschen geführt werden mit allen Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen. Tatsache ist: Andere durchschauen Sie leichter, als Sie vielleicht denken. Ihre wahre Persönlichkeit können Sie auf Dauer sowieso nicht verbergen. (Was glauben Sie, worüber sich Ihre Mitarbeiter beim gemeinsamen Mittagessen unterhalten?)

Zeigen Sie sich also ruhig als Mensch und lassen sie auch mal durchblicken, wenn Sie erfreut, verletzt oder überfordert sind und Ihnen Situationen schwer fallen. Lassen Sie auch in angemessener Weise in Ihr Privatleben blicken, wer Sie dort sind und was in Ihrem Leben vorgeht (an Gutem und Schlechtem). Dabei geht es überhaupt nicht darum, sich gleich anzubiedern und mit Ihren Mitarbeitern bei Facebook zu befreunden. Aber Sie sollten insgesamt nahbar und berechenbar wirken. Dazu gehört auch die ein- oder andere Information zu Ihnen als Privatperson. Dadurch wird Ihnen Ihr Team mehr vertrauen und, als Zeichen wachsender Loyalität, selber anfangen Ihnen mehr von sich zu berichten.

2. Nehmen Sie sich die Zeit zuzuhören

Sie sind Führungskraft. Sie wollen Verantwortung übernehmen, Dinge im Sinne des Unternehmens verändern und voranbringen. Sie möchten Einfluss nehmen – und das möglichst schnell.

Das bedeutet jedoch nicht, auf Ideen und Vorschläge anderer zu verzichten – insbesondere wenn diese Ratgeber Ihre Mitarbeiter und Experten in ihrem Arbeitsbereich sind und Ihnen wertvolle Impulse bieten könnten.

Seien Sie deshalb offen für Rückmeldungen und laden Sie Ihre Mitarbeiter sogar dazu ein, Ihnen auch kritisch mitzuteilen, wo Sie vielleicht auf dem Holzweg sind. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern, im Gegenteil, Zeichen von Stärke und Wertschätzung der Meinung anderer.

In dem Moment, wo Sie sich für die Rückmeldung Ihrer Mitarbeiter öffnen und sie in Lösungssuche einbeziehen, ist das ein deutliches Signal an Ihre Belegschaft, wie wichtig Ihnen die offene Kommunikation innerhalb des Teams ist. Und Sie werden sie dazu ermutigen, ihr Bestes zu geben und ihrerseits Verantwortung zu übernehmen.

3. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Tacheles reden

Sie sind von einer Menge Ja-Sagern umgeben? Halten sich Ihre Leute mit eigenen – unbequemen – Wahrheiten zurück? Wird es im Meeting still, wenn Sie als Führungskraft nicht ständig das Wort ergreifen und alle schauen auf Sie?

Oder ist Ihre Teamkultur von einem regen Austausch geprägt und bringen sich Ihre Mitarbeiter Ideen und Lösungsvorschläge freimütig ein (vor allem die, die wahrscheinlich von Ihnen keine Zustimmung erfahren)?

Wenn Ihnen Ihre Mitarbeiter nur das sagen, was Sie als Führungskraft hören wollen, bringt Sie das in keiner Weise weiter. Vor allem nicht in Hinblick auf Ihren Führungserfolg.

Umgeben Sie sich also mit Menschen, die den Mut haben, Ihnen die ungeschminkte Wahrheit zu sagen und Ihnen zu widersprechen. Fordern Sie sie geradezu dazu auf.

Rufen Sie Ihr Team am besten regelmäßig zu einer „konstruktiven Standortbestimmung“ zusammen.

Ich habe schon so manchen Teamentwicklungsworkshop geleitet, in dem Team und Führungskraft sich gegenseitig Rückmeldungen gaben. Nicht immer nur positiv. Aber immer konstruktiv und im Ergebnis Vertrauen fördernd.

Sehen Sie mögliche Kritik an Ihrer Führungsrolle dabei nicht als persönlichen Angriff, sondern als Entwicklungschance: Ohne diese widerstreitenden Meinungen, werden Sie Ihre Komfortzone nicht verlassen, Ihr persönliches und berufliches Wachstum begrenzen und letztendlich weniger erfolgreich sein.

4. Akzeptieren Sie, dass Sie nicht perfekt sind

Sie tragen natürlich die volle Verantwortung für Ihren Bereich und haben auch entsprechende Machtbefugnisse. Doch Sie können nicht alle Probleme allein lösen und alles wissen. Scharen Sie mit Ihrem Team also eine Gruppe Menschen um sich, die Ihre (Führungs-) Schwächen ausgleichen können. Statten Sie sie mit allen Befugnissen und der nötigen Verantwortung aus, die sie brauchen, um das zu tun, was sie am besten können und dann vertrauen und delegieren Sie!

So kann jeder einzelne Mitarbeiter seine Stärken für die Gruppe ausspielen – und das strahlt auf Sie als Führungskraft zurück und stärkt Sie in Ihrer Rolle.

Wie Sie Ihr Führungspotenzial ausschöpfen: Fazit

Setzen Sie diese 4 Tipps um, und Sie sind schon mal einen großen Schritt weiter auf dem Weg, eine gute Führungskraft sind und sich mit Hilfe Ihrer Mitarbeiter das Führungsleben erleichtern.

Zeigen Sie sich als Mensch und öffnen Sie sich gegenüber Ihrem Team. Das erzeugt das nötige Vertrauen, das Sie brauchen, wenn Sie ihr volles Führungspotenzial entfalten wollen. Sobald sie das haben, werden Ihre Mitarbeiter gute und schlechte Neuigkeiten mit Ihnen teilen. Und genau das wollen Sie, weil Ihr Führungserfolg davon abhängt mitzubekommen, wo es im Team gut, aber vor allem schwierig und unrund läuft.

Authentische Führungskräfte brauchen nicht „radikal offen“ zu sein – „offen“ reicht. Legen Sie los. Ihr Team und Sie werden den Unterschied feststellen.

Alles Gute und viel Erfolg

Ihr Stefan Brandt

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