Schwierige Mitarbeiter können dir als frischgebackene Führungskraft schnell den Start in deihnen neuen Job verleiden. Im Extremfall zweifelst du dann an sich selbst und fragst dich, ob du wirklich für den Führungsjob geeignet bist. Doch so weit muss es nicht kommen: Wie du es schaffst, die Beziehung zu deinen Mitarbeitern nachhaltig zu verbessern liest du hier.
Worum gehts?
Vor Kurzem hatte ich Petra im Coaching.
Sie war seit zwei Monaten die Führungskraft in ihrem Vertriebsteam.
Voller Begeisterung hatte sie diese neue Rolle angenommen, sich darauf gefreut, das Team zu führen und ihre Vision umzusetzen.
Doch diese Euphorie hielt nicht lange an.
Schon bald stand sie vor einer Herausforderung, die sie so nicht erwartet hatte: Eine ihrer Mitarbeiterinnen machte ihr das Leben schwer.
Diese ging ihr nicht nur aus dem Weg, sondern schnitt sie regelrecht.
Wenn Petra Anweisungen gab, wurden diese immer wieder infrage gestellt.
In Meetings eskalierte die Situation oft vor den Augen des gesamten Teams, und die Mitarbeiterin griff sie sogar direkt an.
Was als einfache Meinungsverschiedenheit begann, entwickelte sich zu einem echten Machtkampf.
Petra fühlte sich hilflos.
Sollte sie die Situation eskalieren lassen?
Oder zurückstecken?
Sie begann, an sich selbst zu zweifeln: „Bin ich wirklich für diesen Job geeignet? Kann ich überhaupt eine gute Führungskraft sein, wenn ich schon so früh solche Konflikte habe?“
Vielleicht kennst du diese Gefühle.
Du bist neu in deiner Rolle als Führungskraft und triffst auf schwierige Mitarbeiter, die dich ständig herausfordern.
Plötzlich wird die Begeisterung zur Sorge und die Freude zur Frustration.
Was kannst du tun, um solche schwierigen Mitarbeiter für dich zu gewinnen und ein starkes, harmonisches Team zu formen?
Warum ist das wichtig?
Schwierige Mitarbeiter können dir schnell das Leben schwer machen.
Sie verursachen nicht nur Stress und Unsicherheit, sondern beeinflussen auch die Dynamik des gesamten Teams.
Wenn solche Konflikte ungeklärt bleiben, können sie die Teamkultur vergiften, Misstrauen säen und die Produktivität mindern.
Es geht also nicht nur um dich und den schwierigen Mitarbeiter – es geht um die gesamte Teamleistung.
Doch oft steckt hinter dem Verhalten schwieriger Mitarbeiter mehr, als auf den ersten Blick erkennbar ist.
Widerstand, Rebellion oder gar offene Konfrontation können Hinweise auf tiefere Bedürfnisse sein: der Wunsch nach Anerkennung, nach Einfluss oder schlichtweg nach gehört und respektiert zu werden.
Dein Ziel sollte es sein, diese Dynamiken zu erkennen und positiv zu beeinflussen.
Aber wie machst du das?
Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht im Kampf
Du könntest denken, der beste Weg ist, sich durchzusetzen und die Oberhand zu gewinnen.
Doch diese Strategie führt meist zu noch mehr Widerstand.
Es braucht einen anderen Ansatz.
Denk einmal darüber nach:
Was passiert, wenn du einem schwierigen Mitarbeiter Anerkennung schenkst?
Was passiert, wenn du seine oder ihre Leistungen und Beiträge ehrlich lobst?
Klingt paradox, oder?
Aber genau hier liegt der Schlüssel.
Petra war zunächst skeptisch, als ich ihr diese Idee im Coaching vorschlug.
„Warum sollte ich jemanden loben, der mir das Leben schwer macht?“, fragte sie.
Doch sie beschloss, es auszuprobieren.
Sie beobachtete die Mitarbeiterin genauer, fand heraus, wo ihre Stärken lagen, und suchte nach Gelegenheiten, diese Stärken hervorzuheben.
Lob als strategisches Führungsinstrument
Das gezielte und aufrichtige Lob schwieriger Mitarbeiter kann Wunder bewirken.
Lob ist nicht nur ein Mittel der Motivation, sondern ein strategisches Instrument, um Vertrauen aufzubauen und eine positive Dynamik zu fördern.
Wenn du schwierige Mitarbeiter lobst, setzt du ein Zeichen: „Ich sehe dich und ich schätze deine Arbeit.“
Anstatt in einem Machtkampf zu verharren, bietest du eine Hand zur Kooperation an.
Das schafft eine neue Basis für Gespräche und Zusammenarbeit. In Petras Fall war die Wirkung verblüffend.
Die Mitarbeiterin fühlte sich plötzlich anerkannt und respektiert und begann, konstruktiver mit Petra zusammenzuarbeiten.
Der E-Mail Minikurs: Umgang mit Emotionen von Mitarbeitenden zeigt dir genau, wie du solche Strategien in deinen Führungsalltag integrieren kannst, um eine positive Teamkultur zu schaffen und auch in schwierigen Situationen souverän zu bleiben.
Hier kannst du ihn dir holen und von nun an emotionale Situationen mit deinen Mitarbeitenden besser bewältigen.
Wie du schwierige Mitarbeiter mit Lob für dich gewinnen kannst
Lob sollte jedoch gezielt und durchdacht eingesetzt werden.
Es geht nicht darum, willkürlich und oberflächlich Anerkennung zu verteilen, sondern um konkrete, nachvollziehbare und aufrichtige Wertschätzung.
Hier sind einige Schritte, wie du schwierige Mitarbeiter durch Lob gewinnen kannst:
1. Lobe konkret und spezifisch.
Vermeide allgemeine Floskeln.
Ein „Gut gemacht!“ wirkt oft hohl und wenig überzeugend.
Sei stattdessen spezifisch: „Ich habe gesehen, dass du heute im Meeting eine wichtige Frage aufgeworfen hast. Das hat uns geholfen, eine bessere Entscheidung zu treffen.“
So merkt der Mitarbeiter, dass du wirklich aufmerksam bist und seine Arbeit ernsthaft wertschätzt.
2. Lobe sowohl privat als auch öffentlich.
Manche Mitarbeiter schätzen ein persönliches Lob im Vier-Augen-Gespräch, weil es intimer und persönlicher ist.
Andere wiederum blühen auf, wenn ihre Anstrengungen vor dem gesamten Team anerkannt werden.
Wähle den Kontext, der am besten zu deinem Mitarbeiter passt.
3. Erkenne auch kleine Fortschritte an.
Manchmal geht es nicht um die großen Erfolge.
Oft sind es die kleinen Schritte, die den größten Unterschied machen.
Schwierige Mitarbeiter ändern ihr Verhalten nicht von heute auf morgen, aber sie machen kleine Fortschritte.
Zeige, dass du diese Fortschritte siehst und anerkennst.
4. Sei ehrlich und authentisch.
Nichts zerstört Vertrauen schneller als unehrliches Lob.
Wenn schwierige Mitarbeiter das Gefühl haben, dass deine Anerkennung nur eine Taktik ist, um sie zu manipulieren, wirst du eher noch mehr Widerstand provozieren.
Sei deshalb immer aufrichtig in deinem Lob.
Die Macht von Lob verstehen und anwenden
Das Ziel ist es, die Energie, die in den Konflikt fließt, in eine konstruktive Richtung zu lenken.
Es geht nicht darum, jemanden zu manipulieren, sondern eine echte Verbindung zu schaffen und auf diese Weise schwierige Mitarbeiter für dich zu gewinnen.
Im E-Mail Minikurs: Umgang mit Emotionen von Mitarbeitenden lernst du, wie du Lob gezielt einsetzt und damit auch in hitzigen Situationen Ruhe bewahrst.
Du erfährst, wie du ein Umfeld schaffst, in dem schwierige Mitarbeiter nicht mehr als Gegner wahrgenommen werden, sondern als wertvolle Teammitglieder.
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Praxisbeispiele für erfolgreiches Lob
Hier einige Beispiele, wie du das Prinzip des Lobens in deiner täglichen Führungsarbeit anwenden kannst:
- Situation: Ein schwieriger Mitarbeiter bringt ständig Kritik an Entscheidungen im Team-Meeting ein.
Lösung: Lobe seine kritische Denkweise und Bereitschaft, unterschiedliche Perspektiven einzubringen. Das zeigt, dass du seine Fähigkeit zur Problemerkennung schätzt und fördert eine offene Diskussion. - Situation: Eine Mitarbeiterin arbeitet eigenständig an einem Projekt und weicht oft von den Vorgaben ab.
Lösung: Anerkenne ihre Eigeninitiative und Kreativität, während du gleichzeitig klare Erwartungen kommunizierst. Das stärkt ihre Motivation und richtet sie auf gemeinsame Ziele aus. - Situation: Ein Teammitglied ist sehr emotional und reagiert oft impulsiv auf Feedback.
Lösung: Lobe das Engagement und die Leidenschaft, die dieser Mitarbeiter zeigt. Nutze dies als Gelegenheit, um in einem ruhigen Gespräch Wege zu finden, wie diese Leidenschaft besser genutzt werden kann.
Fazit
Es ist an der Zeit, das Potenzial schwieriger Mitarbeiter zu erkennen und positiv zu nutzen.
Mit gezieltem Lob und aufrichtiger Anerkennung kannst du die Dynamik im Team verändern und Konflikte in Kooperation verwandeln.
Denke daran: Schwierige Mitarbeiter müssen keine Gegner sein.
Sie können – mit der richtigen Führung – zu deinen stärksten Verbündeten werden.
Möchtest du tiefer in die Kunst des Lobens und des Umgangs mit Emotionen eintauchen?
Lerne, wie du auch in herausfordernden Situationen Ruhe bewahrst, Vertrauen aufbaust und dein Team erfolgreich führst.
Gehe den ersten Schritt zu einer neuen Art der Führung – melde dich an und mache den Unterschied in deinem Team!
Dein Stefan