Gute und regelmäßige (nicht nur jährliche) Mitarbeitergespräche sind ein präzises Führungsinstrument, die den Erfolg immens beeinflussen. Denn eine wirklich gute Führungskommunikation stärkt die Arbeitsbeziehung und das Vertrauen zwischen Führungskraft und Angestellten. Doch viele Führungskräfte führen sie leider nicht optimal durch und missbbrauchen sie manchmal sogar als Manipulationsgespräch. Also dumm gelaufen, Chance vertan. Dabei tragen Führungskräfte die Hauptverantwortung dafür, dass eine positive Atmosphäre besteht. Hier sind 17 typische Fehler aus Mitarbeitendensicht, die Führungskräfte unbedingt vermeiden sollten.
Lesedauer ca. 10 Minuten
Kennst du das Gefühl, in einem Gespräch einfach nicht zu Wort zu kommen?
Du sitzt da, versuchst deine Gedanken zu ordnen und einen Punkt klarzumachen, aber du wirst immer wieder unterbrochen.
Das Gespräch verläuft im Sande, und du gehst frustriert und ohne Klarheit heraus.
Viele Mitarbeitenden machen genau diese Erfahrung.
Aber warum?
Und was kannst du als Führungskraft tun, um solche Situationen zu vermeiden?
Teil 1: Was Mitarbeitergespräche aus Mitarbeitersicht erfolglos macht
Mitarbeitergespräche sind ein entscheidender Bestandteil der Teamkommunikation und der persönlichen Entwicklung.
Wenn diese Gespräche jedoch scheitern, kann dies zu Frustration, Missverständnissen und mangelnder Motivation führen.
Viele Mitarbeitenden fühlen sich in Mitarbeitergesprächen missverstanden, übergangen oder gar ignoriert.
Hier sind einige häufige Gründe, die Mitarbeiter nennen, warum ihre Gespräche oft scheitern:
1. Ständige Unterbrechungen
Mitarbeiter berichten oft, dass sie nicht ausreden dürfen.
Sie fühlen sich unterbrochen und nicht gehört.
Das führt zu Frustration und dem Gefühl, nicht respektiert zu werden.
Es entsteht der Eindruck, dass ihre Meinung nicht zählt oder nicht ernst genommen wird.
Das Resultat?
Ein Verlust an Vertrauen in die Führungskraft und in die Sinnhaftigkeit des Gesprächs selbst.
2. Fehlende Vorbereitung der Führungskraft
Ein weiteres Problem ist, dass Gespräche oft überrumpelnd wirken.
Mitarbeiter fühlen sich nicht vorbereitet oder haben keine klare Agenda, worüber gesprochen werden soll.
Wenn die Führungskraft nicht vorbereitet ist, führt das oft zu Verwirrung und ineffizientem Zeitmanagement.
Mitarbeitende verlassen das Gespräch mit mehr Fragen als Antworten und ohne klare Richtung, was als nächstes zu tun ist.
3. Druck zur schnellen Entscheidung
Viele Mitarbeitende spüren einen Druck, Entscheidungen sofort treffen zu müssen, obwohl sie das Gefühl haben, dass noch nicht alles besprochen wurde.
Dieser Druck kann zu unüberlegten Entscheidungen führen, die weder dem Mitarbeiter noch dem Unternehmen nützen.
Mitarbeitende brauchen Raum zum Nachdenken, insbesondere wenn es um wichtige Entscheidungen geht.
4. Überhebliche Haltung der Führungskraft
Ein häufig geäußerter Kritikpunkt ist, dass Führungskräfte eine Haltung einnehmen, die ihre Überlegenheit zeigt.
Dies kann nonverbal durch Körpersprache oder durch einen herablassenden Tonfall geschehen.
Eine solche Haltung erzeugt eine Atmosphäre des Misstrauens und der Abwehr, anstatt einen konstruktiven Austausch zu fördern.
5. Nicht auf den Punkt kommen
Es bleibt oft alles im Globalen und wird nicht konkret.
Wichtige Themen werden nicht angesprochen, und die Gespräche enden ohne klare Ergebnisse.
Mitarbeitende fühlen sich, als hätten sie ihre Zeit verschwendet und keinen Mehrwert aus dem Gespräch gezogen.
Unklare Gespräche führen zu Unsicherheiten und Missverständnissen, die das Arbeitsklima belasten.
6. Unaufmerksamkeit und Ablenkungen
Es gibt nichts Frustrierenderes als eine Führungskraft, die ständig auf ihr Handy schaut oder auf die Uhr.
Mitarbeitende fühlen sich nicht ernst genommen, wenn ihre Anliegen in einem solchen Umfeld besprochen werden.
Diese Unaufmerksamkeit kann die Bereitschaft der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters, sich zu öffnen und konstruktiv zu beteiligen, erheblich beeinträchtigen.
7. Fehlende Nachverfolgung und Handlungspläne
Ein weiteres Problem ist, dass es oft an klaren Vereinbarungen und einer Nachverfolgung fehlt.
Mitarbeitende brauchen eine klare Vorstellung davon, was nach dem Gespräch passiert.
Ohne konkrete Handlungspläne und Verantwortlichkeiten wird das Gespräch als reine Zeitverschwendung empfunden.
8. Unklare oder missverständliche Kommunikation
Missverständnisse entstehen oft durch unklare oder vage Formulierungen.
Wenn eine Führungskraft nicht in der Lage ist, ihre Erwartungen klar zu kommunizieren, bleibt dein Gegenüber verwirrt und unsicher, was von ihr oder ihm erwartet wird.
9. Dominante Gesprächsführung
Führungskräfte, die das Gespräch dominieren und keinen Raum für die Ansichten der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters lassen, riskieren, wertvolle Einsichten und Feedback zu verpassen.
Mitarbeitende fühlen sich in solchen Fällen nicht eingebunden und nicht ernst genommen.
10. Keine Anerkennung und Wertschätzung
Fehlende Anerkennung für geleistete Arbeit oder für konstruktive Beiträge kann die Motivation der Mitarbeitenden senken.
Wenn Führungskräfte nur Kritik und keine Anerkennung äußern, fühlen sich Mitarbeitende entmutigt und wenig geschätzt.
Erkennst du dich in diesen Situationen wieder?
Vielleicht fühlst du dich auch oft unterbrochen oder ungehört?
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Teil 2: Wie Du als Führungskraft erfolgreiche Mitarbeitergespräche führst
Du hast die häufigsten Probleme aus Mitarbeitersicht kennengelernt. Doch wie kannst du als Führungskraft diese Herausforderungen bewältigen und stattdessen konstruktive, motivierende Mitarbeitergespräche führen? Hier sind einige bewährte Strategien, die dir helfen, Mitarbeitergespräche effektiv und produktiv zu gestalten:
1. Plane Gespräche im Voraus
Ein gut geplantes Mitarbeitergespräch ist der Schlüssel.
Informiere den Mitarbeiter mindestens eine Woche im Voraus und stelle sicher, dass beide Seiten vorbereitet sind.
Eine klare Agenda hilft dabei, den Fokus zu bewahren und auf den Punkt zu kommen.
Wenn beide Seiten wissen, was sie erwartet, können sie sich gezielt vorbereiten und die relevanten Themen durchdenken.
2. Sorge für eine ungestörte Atmosphäre
Nichts ist störender als ständige Unterbrechungen.
Plane das Gespräch in einem ruhigen Raum ohne Ablenkungen wie Telefonanrufe oder E-Mails.
So schaffst du eine Atmosphäre des Respekts und der Wertschätzung.
Es zeigt, dass du das Gespräch ernst nimmst und die Meinung deines Mitarbeiters schätzt.
3. Höre aktiv zu
Wenn du als Führungskraft im Gespräch bist, solltest du mehr zuhören als reden.
Lass den Mitarbeiter ausreden und vermeide es, ihn zu unterbrechen.
Stelle sicher, dass du verstanden hast, was er gesagt hat, indem du seine Aussagen zusammenfasst und rückspiegelst.
Das zeigt deinem Mitarbeiter, dass du wirklich zuhörst und an einer gemeinsamen Lösung interessiert bist.
4. Zeige Verständnis, auch ohne Zustimmung
Verstehen heißt nicht unbedingt, mit allem einverstanden zu sein.
Zeige dem Mitarbeiter, dass du seine Sichtweise nachvollziehen kannst, auch wenn du sie nicht teilst.
Das schafft Vertrauen und fördert den Dialog.
Es zeigt auch, dass du offen für verschiedene Perspektiven bist und eine konstruktive Diskussion führst.
5. Vermeide Suggestivfragen
Fragen, die nur eine bestimmte Antwort zulassen, schaffen Misstrauen.
Stelle offene Fragen, die dem Mitarbeiter die Möglichkeit geben, seine eigene Meinung zu äußern.
Offene Fragen fördern die Kreativität und das kritische Denken deines Mitarbeiters und können oft zu überraschenden Einsichten führen.
6. Gib konstruktives Feedback
Kritik ist wichtig, aber sie muss konstruktiv und konkret sein. Vermeide es, nur negative Punkte zu betonen. Stattdessen solltest du auch positive Aspekte hervorheben und klare Handlungsempfehlungen geben. Das sorgt dafür, dass das Gespräch produktiv bleibt und dein Mitarbeiter motiviert ist, an sich zu arbeiten.
7. Bleib authentisch und respektvoll
Sei stimmig in deinem Auftreten und bleibe authentisch.
Wenn du sagst, dass du offen für Feedback bist, dann sei es auch wirklich.
Respekt ist das oberste Gebot.
Authentizität schafft Vertrauen und zeigt, dass du als Führungskraft menschlich und nahbar bist.
8. Entwickle klare Handlungspläne
Nach dem Gespräch sollte immer ein konkreter Handlungsplan erstellt werden.
Was sind die nächsten Schritte?
Wer ist wofür verantwortlich?
Wann wird ein Follow-up-Gespräch stattfinden?
Klare Pläne und Verantwortlichkeiten verhindern Missverständnisse und sorgen dafür, dass alle auf dem gleichen Stand sind.
9. Fördere eine offene und transparente Kommunikation
Ermutige deine Mitarbeiter, ihre Gedanken und Meinungen frei zu äußern.
Eine offene Kommunikation schafft eine Kultur des Vertrauens und der Zusammenarbeit, in der alle sich wertgeschätzt und gehört fühlen.
10. Betone kontinuierliche Entwicklung und Lernen
Erfolgreiche Mitarbeitergespräche sind nicht nur eine Momentaufnahme, sondern ein fortlaufender Prozess.
Betone die Wichtigkeit von kontinuierlichem Lernen und persönlicher Entwicklung.
Das motiviert deine Mitarbeiter, sich stetig zu verbessern und neue Fähigkeiten zu entwickeln.
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Ein paar Leitsätze für erfolgreiche Mitarbeitergespräche
1. Kümmere dich erst um die Person, dann um das Thema.
2. Rede weniger, als du möchtest, und höre mehr zu.
3. Sei authentisch und stimmig in deinen Aussagen.
4. Sag nicht alles, was du denkst – aber alles, was du sagst, sollte durchdacht sein.
Erfolgreiche Mitarbeitergespräche sind eine Kunst, die du als neue Führungskraft meistern kannst.
Es erfordert Übung, Offenheit und eine gute Vorbereitung.
Doch es lohnt sich – für dich und dein Team.
Lass dich unterstützen!
Wenn du merkst, dass dir das Thema Mitarbeitergespräche Schwierigkeiten bereitet, ist das ein klarer Hinweis, dass du daran arbeiten solltest.
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Viel Erfolg bei deinen Mitarbeitergesprächen
Stefan