Mich erreichte die Anfrage einer Führungskraft, die ein Beurteilungsgespräch mit ihrer Vorgesetzten führen muss, in dem Sie aus ihrer Sicht ganz ungerechtfertigt eine kritische Rückmeldung bekommt. Sie fragte mich um Rat, wie sie in das Gespräch einsteigen solle, was es zu bedenken gäbe und welche Tipps ich für sie hätte, um das Gespräch für sie zufriedenstellend zu führen. Was das für Sie bedeutet und wie Sie das in Ihrer Praxis umsetzen, erfahren Sie in diesem Artikel.
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Hören Sie sich den Artikel hier als Podcast an oder lesen Sie unten weiter.Die Führungskraft schrieb mir eine E-Mail mit folgendem Inhalt„Lieber Herr Brandt,wie ich immer wieder feststelle, senden Sie Ihren Newsletter IMMER genau dann, wenn bei mir eine Situation ansteht, die Sie gerade bewegen in Ihren Tipps. Vielen Dank dafür.Bei mir ist es gerade ein Beurteilungsgespräch, aber nicht mit einem Mitarbeiter, sondern meine Vorgesetzte mit mir.Und wenn man selbst Beurteilungsgespräche führt, kenn man die Techniken: Positives Feedback geben und Ausblicke für die Zukunft zu besprechen mit Hinweisen, wo noch Luft nach oben gesehen wird.Ich bin davon überzeugt, dass ich in meiner Rolle als Teamleiterin einen guten Job mache. Meine Vorgesetzte jedoch sieht das anders. Das Beurteilungsgespräch ist gefühlt eine Abrechnung mit ihrem Frust – vielleicht auch Eifersucht -, wie ich in meiner Arbeit agiere.Die Vorwürfe werden globalisiert, keine Sachverhalte benannt. Sie gibt keine Hinweise, wie ich es aus ihrer Sicht besser machen könnte, was zu optimieren wäre o.ä.Sie lässt mich monatelang ihre Vertretung in Entscheidungsprozessen wahrnehmen. Dann kommt Sie nun nach Jahren in dem Gespräch mit der Aussage, meine Problemlösefähigkeit wäre zu kleinteilig, zu ängstlich und meine Entscheidungen falsch.Das ist eine ziemlich harte Aussage, die nicht mit Sachverhalten unterfüttert wird. Eben global.Nun frage ich mich natürlich, wie ich Ihre Tipps umkehre und aus „Mitarbeitersicht“ in so ein Gespräch gehe? Es gibt nämlich noch ein 2. Gespräch, weil im letzten noch nicht durch alle Kriterien der Beurteilung durchkamen.Konstruktive Kritik hat mich eigentlich immer weiter gebracht – das, was mir meine Vorgesetzte sagt, jedoch nicht.“So, das ist erstmal die Situation. Und dazu gibt es eine Menge zu sagen, was sicher auch interessant ist für alle, die oder der Sie das hier lesen.Hier nun meine Tipps für die Kollegin.Grundsätzlich: Ein solches Gespräch ist sicher nicht einfach zu führen, gerade wenn Sie nicht einverstanden sind mit dem was Ihre Vorgesetzten sagt.