Wie du im Beurteilungsgespräch mit Vorgesetzter souverän bleibst – selbst bei unfairer Kritik!

Dieser Artikel zeigt dir, wie du als Führungskraft souverän mit Kritik umgehst, wenn du selbst im Beurteilungsgespräch stehst. Du erfährst, wie du trotz unangenehmer Rückmeldungen ruhig und professionell bleibst, konkrete Verbesserungen einforderst und das Gespräch auf Augenhöhe führst, um echten Mehrwert daraus zu ziehen.

Lesedauer: ca. 10 Minuten

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Verstehe die Botschaft hinter der Kritik – Wie du echte Entwicklungsfelder erkennst, auch wenn die Kritik unsachlich wirkt.
  • Behalte die Kontrolle über deine Emotionen – Bleib ruhig und nutze diese Technik, um das Gespräch auf Augenhöhe zu führen.
  • Fordere konkrete Beispiele ein – Lerne, unpräzise Kritik in konstruktive Ansätze umzuwandeln.
  • Schaffe Klarheit über Erwartungen – So machst du deutlich, was wirklich von dir erwartet wird.
  • Verwandle Frust in Wachstum – Warum jedes noch so harte Feedback eine Chance für deine persönliche Weiterentwicklung ist.

„Lieber Herr Brandt,

wie ich immer wieder feststelle, senden Sie Ihren Newsletter IMMER genau dann, wenn bei mir eine Situation ansteht, die Sie gerade in Ihren Tipps behandeln.

Vielen Dank dafür.

Bei mir ist es gerade ein Beurteilungsgespräch, aber nicht mit einem Mitarbeiter, sondern mit meiner Vorgesetzten.

Und das Gespräch fühlt sich eher wie eine Abrechnung als eine konstruktive Rückmeldung an.“

Als ich diese E-Mail las, war mir sofort klar:

Hier handelt es sich um ein typisches Beispiel für ein Beurteilungsgespräch mit Vorgesetzter, das aus dem Ruder gelaufen ist.

Die Führungskraft, Sabine, ist erfahren und kennt sich mit den Techniken von Feedback und Mitarbeitergesprächen bestens aus.

Doch wenn man selbst zum „Beurteilten“ wird und das Gefühl hat, die Rückmeldung ist nicht fair, steht man plötzlich auf der anderen Seite.

Sabine war verunsichert, verärgert und wusste nicht, wie sie das zweite Gespräch angehen soll.

Das Thema „Beurteilungsgespräch mit Vorgesetzter“ betrifft viele von uns, die als Führungskräfte tätig sind.

Auch wenn wir es gewohnt sind, Rückmeldungen zu geben, fühlen wir uns oft hilflos, wenn unsere eigene Arbeit bewertet wird – besonders wenn das Feedback uns nicht weiterbringt und eher destruktiv wirkt.

Genau deshalb ist es wichtig, Strategien und konkrete Schritte zu entwickeln, um mit solchen Situationen souverän umzugehen.

Was lief schief?

Sabine schilderte, dass das Beurteilungsgespräch mit ihrer Vorgesetzten von einer Reihe vager Vorwürfe geprägt war: „zu kleinteilig, zu ängstlich, Entscheidungen falsch getroffen“.

Aber keine konkreten Beispiele, keine Möglichkeit, die Aussagen einzuordnen oder ein Feedback in einen konstruktiven Entwicklungsansatz zu verwandeln.

Und genau das ist das Problem in vielen Gesprächen dieser Art: Wenn Kritik nur allgemein und emotional formuliert wird, statt sich an konkrete Situationen und nachvollziehbare Beispiele zu halten, bleibt sie in der Luft hängen und wird schnell als persönlicher Angriff empfunden.

Warum ist es so schwer, Kritik souverän anzunehmen?

Der Umgang mit Kritik ist für viele Menschen schwierig.

Besonders in einem Beurteilungsgespräch mit Vorgesetzter sind die Emotionen häufig sehr präsent.

Warum ist das so?

Unser Ego wird angegriffen, und wir fühlen uns in unserer Kompetenz oder sogar als Person in Frage gestellt.

Dadurch schaltet unser Gehirn oft in den Verteidigungsmodus – Fight, Flight oder Freeze.

Kein Wunder also, dass es besonders im Beurteilungsgespräch mit der Vorgesetzten herausfordernd ist, ruhig und professionell zu bleiben.

Hinzu kommt der Wunsch, sich zu beweisen und die Anerkennung der Führungskraft zu gewinnen.

Das führt schnell dazu, dass wir emotional reagieren und konstruktive Kritik ablehnen.

Was passiert, wenn man Kritik falsch annimmt?

Wenn du Kritik nicht richtig annimmst, kann das schwerwiegende Auswirkungen haben.

Ein schlechter Umgang mit Kritik in einem Beurteilungsgespräch mit der Vorgesetzten führt häufig zu Missverständnissen, Spannungen im Team und einem Vertrauensverlust.

Schlimmer noch: Es kann das Bild, das deine Führungskraft von dir hat, negativ beeinflussen und langfristig deiner Karriere schaden.

Es geht nicht nur darum, was du sagst, sondern auch darum, wie du auf die Kritik reagierst.

Eine aggressive oder abwehrende Haltung kann den Eindruck vermitteln, dass du nicht lernfähig bist – eine der schlimmsten Eigenschaften, die man einer Führungskraft zuschreiben kann.

Welche positiven Effekte hat es, Kritik richtig anzunehmen?

Umgekehrt kann ein souveräner Umgang mit Kritik in einem Beurteilungsgespräch mit der Vorgesetzten zu deinem größten Vorteil werden.

Wenn du es schaffst, konstruktives Feedback anzunehmen, signalisierst du Lernbereitschaft, Professionalität und Selbstreflexion.

Führungskräfte, die Kritik positiv aufnehmen, gewinnen das Vertrauen ihrer Vorgesetzten und Kollegen und entwickeln sich schneller weiter.

Das wiederum führt langfristig zu mehr Erfolg und besseren Beziehungen am Arbeitsplatz.

Eine Studie der Uni Bielefeld fand heraus, dass kritikkompetente Führungskräfte erfolgreicher sind als diejenigen, die weniger oder gar nicht kritikkompetent sind. [1]

Ein weiterer Vorteil: Wenn du Feedback offen entgegennimmst, wird auch dein Team diese Haltung übernehmen – das stärkt die gesamte Unternehmenskultur und verbessert die Leistung des Teams.

Was kannst du konkret tun, um Kritik richtig anzunehmen?

Wenn das Beurteilungsgespräch mit deiner Vorgesetzten eher einem Schlagabtausch gleicht und du das Gefühl hast, die Vorwürfe sind unsachlich, dann solltest du Folgendes bedenken:

  1. Auf die Meta-Ebene wechseln: Sprich an, wie das Gespräch geführt wird, und hinterfrage die Art der Rückmeldung. Sage zum Beispiel: „Mir fällt auf, dass wir gerade nicht über konkrete Situationen sprechen. Ich würde gerne verstehen, an welchen Punkten genau du Verbesserungsbedarf siehst.“ Das kann helfen, die Diskussion zu versachlichen und wieder auf die Ebene der Beobachtungen und Beispiele zu bringen.

  2. Emotionen nicht ignorieren: Auch wenn es schwerfällt, solltest du Emotionen im Beurteilungsgespräch mit der Vorgesetzten nicht verdrängen. Sprich aus, wie du dich fühlst, aber in der Ich-Form: „Ich habe das Gefühl, dass das Gespräch gerade sehr allgemein bleibt und mir schwerfällt, deine Kritik in konkrete Verbesserungen umzusetzen.“

  3. Konkret nachfragen: Frage nach Situationen, in denen die Kritikpunkte sichtbar wurden. Sage: „Könntest du mir ein Beispiel nennen, wo du meine Problemlösefähigkeit als zu kleinteilig empfunden hast? So kann ich besser nachvollziehen, was du genau meinst.“

Diese Techniken helfen dir, das Gespräch wieder auf eine konstruktive Bahn zu lenken. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan.

Denn es braucht Selbstbewusstsein, in einem emotional aufgeladenen Gespräch klar und sachlich zu bleiben.

Warum das „Beurteilungsgespräch mit Vorgesetzter“ oft so emotional ist

Der Grund, warum das Beurteilungsgespräch mit Vorgesetzter so schnell in ein Minenfeld verwandelt werden kann, liegt in der psychologischen Dynamik der Beziehung.

Oft sind wir selbst als Führungskraft gewohnt, in der „starken“ Position zu sein.

Wenn dann plötzlich Kritik kommt – noch dazu in einer Weise, die wir als unfair empfinden – fühlen wir uns angegriffen und aus der Balance geworfen.

Das geht übrigens auch deinen Mitarbeitenden oft so, wenn du Feedback gibst.

Auch sie fühlen sich schnell auf einer persönlichen Ebene verletzt, wenn das Feedback unsachlich oder global formuliert ist.

Doch das ist nicht alles.

Ein weiteres Problem ist, dass es bei einem Beurteilungsgespräch mit Vorgesetzter um mehr geht als um Kritik an der Leistung.

Es geht um Anerkennung, um die Frage, ob wir in unserer Rolle als Führungskraft überhaupt wahrgenommen und respektiert werden.

Sabine hat es selbst formuliert: „Die Aussage, meine Problemlösefähigkeit sei zu kleinteilig und ängstlich, traf mich tief. Ich habe das Gefühl, sie respektiert mich nicht als Führungskraft.“

Und genau hier liegt der Schlüssel: Es geht nicht nur darum, wie man das Gespräch führt, sondern um das grundlegende Vertrauen in die Führungskompetenz.

Wenn dieses Vertrauen fehlt oder angezweifelt wird, entsteht eine emotionale Spannung, die das Gespräch von Anfang an schwierig macht.

Was bedeutet das für dich?

Falls du selbst in einem schwierigen Beurteilungsgespräch mit deiner Vorgesetzten sitzt, solltest du dir bewusst machen, dass es hier nicht nur um die genannten Kritikpunkte geht, sondern um die Frage, ob du als Führungskraft anerkannt wirst.

Es geht darum, dein Selbstbild und dein Bild als Führungskraft im Unternehmen zu verteidigen, ohne dabei in die Defensive zu geraten.

Wie aber gelingt das?

Hier einige Tipps:

  1. Kläre deine Rolle und deinen Beitrag im Vorfeld: Mache dir selbst klar, was du in den letzten Monaten erreicht hast. Welche Projekte hast du vorangebracht? Wo hast du positiv gewirkt? Wenn du dir deiner eigenen Leistung bewusst bist, kannst du auch kritische Rückmeldungen besser einordnen und gelassener darauf reagieren.

  2. Vermeide die Verteidigungshaltung: Im Beurteilungsgespräch mit deiner Vorgesetzten ist es wichtig, dass du nicht sofort in die Verteidigung gehst. Wenn du merkst, dass dich die Kritik emotional trifft, atme tief durch und frage nach konkreten Beispielen. Vermeide Sätze wie „Aber ich habe doch…“ oder „Das stimmt so nicht, weil…“. Stattdessen: „Kannst du mir ein Beispiel nennen, das deine Sichtweise unterstützt? So kann ich besser verstehen, woran ich arbeiten muss.“

  3. Gehe offen mit deinen Gefühlen um: Manchmal ist es auch hilfreich, das eigene Gefühl anzusprechen: „Ich fühle mich gerade ziemlich getroffen von deiner Rückmeldung, weil ich das ganz anders wahrgenommen habe.“ Damit zeigst du, dass du bereit bist, dich mit der Kritik auseinanderzusetzen, aber auch nicht bereit bist, alles einfach so hinzunehmen.

Wenn du es schaffst, diese innere Haltung beizubehalten, kannst du selbst das schwierigste Beurteilungsgespräch mit deiner Vorgesetzten in einen konstruktiven Austausch verwandeln.

Powercoaching für schwierige Situationen

Ein schwieriges Beurteilungsgespräch mit deiner Vorgesetzten kann sehr belastend sein – besonders wenn du das Gefühl hast, dass keine wirklichen Lösungen angeboten werden.

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Wir gehen genau auf deine Fragen ein und arbeiten gemeinsam heraus, wie du souverän auftreten und solche Gespräche zukünftig besser gestalten kannst.

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Wie du das nächste Gespräch besser vorbereitest

Nach dem ersten Beurteilungsgespräch mit deiner Vorgesetzten solltest du die Zeit bis zum nächsten Gespräch intensiv nutzen.

Bereite dich gut vor, indem du:

  • Deine eigenen Leistungen aufschreibst: Welche Erfolge kannst du vorweisen? Wo hast du positiv auf dein Team eingewirkt?
  • Die Kritikpunkte konkret hinterfragst: Welche Verbesserungsvorschläge wurden gemacht? Welche Punkte sind unklar?
  • Dein eigenes Ziel für das Gespräch festlegst: Was möchtest du erreichen? Welche Punkte möchtest du unbedingt ansprechen?

Das bringt dich in eine aktive und selbstbestimmte Rolle und hilft dir, das nächste Gespräch selbstbewusster zu führen.

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Perspektivwechsel: Wie gutes Feedback Vorbildwirkung zeigt

Denke daran, dass der souveräne Umgang mit Kritik nicht nur deiner persönlichen Entwicklung dient, sondern auch ein starkes Signal an dein Team sendet.

Wenn du als Führungskraft zeigst, dass du konstruktives Feedback offen annimmst, dann wird sich dein Team daran orientieren.

Gerade im Beurteilungsgespräch mit der Vorgesetzten kannst du deinen Kolleginnen und Kollegen beweisen, dass professionelle Selbstreflexion eine Stärke ist.

Das macht dich glaubwürdig und authentisch.

Dein Team wird sehen: “Wenn unsere Führungskraft so souverän Kritik annimmt, dann können wir das auch.”

Fazit: Lass dich nicht entmutigen!

Ein Beurteilungsgespräch mit der Vorgesetzten kann extrem herausfordernd sein – besonders wenn die Rückmeldung unsachlich oder persönlich wirkt.

Doch genau in solchen Momenten zeigt sich echte Führungskompetenz: Nimm die Kritik an, aber lasse dich nicht aus der Ruhe bringen.

Bleibe sachlich, frage nach konkreten Beispielen und mache dir bewusst, was du erreicht hast.

Wenn du merkst, dass dir die Situation über den Kopf wächst oder du Unterstützung brauchst, dann zögere nicht, dir Hilfe zu holen.

Mein Powercoaching ist genau dafür gedacht. In 90 Minuten entwickeln wir eine individuelle Lösung für dein Problem, damit du auch die schwierigsten Führungssituationen souverän meistern kannst.

Hol dir dein Powercoaching und nutze schwierige Feedbackgespräche, um deinen Führungserfolg weiter auszubauen!

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Quellenangaben

[1] Bruce, Annette (2006): Kritikkompetenz im Management. https://kups.ub.uni-koeln.de/1930/1/Kritikkompetenz_im_Management_Annette_Bruce_060707.pdf. Abgerufen: 06.10.2024
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