Die ersten 100 Tage als Führungskraft – mein Gastbeitrag bei Leadership Insiders

Die ersten 100 Tage als Führungskraft haben eine besondere Dynamik.

Plötzlich ist alles anders: eben noch Kolleg:in, jetzt Vorgesetzte:r.

Ein klarer Auftrag von außen – aber innerlich oft ein riesiger Umbruch.

Wer diese Phase bewusst gestaltet, legt das Fundament für Vertrauen und Wirksamkeit.

Wer dagegen einfach „durchhält“, verpasst eine große Chance.

Genau darum ging es in meinem Gastbeitrag bei Leadership Insiders: Welche Chancen und Fallstricke stecken in den ersten 100 Tagen als Führungskraft? Und wie hilft systemisches Denken, den Sprung vom Teammitglied zur Führungskraft erfolgreich zu gestalten?

Warum die ersten 100 Tage als Führungskraft so entscheidend sind

Die Kernideen in Kürze:

  • Die ersten 100 Tage sind keine bloße Einarbeitung, sondern ein Identitätswechsel.
  • Alte Muster (Perfektionismus, Harmoniestreben, Kontrollzwang) greifen oft – und machen es schwer, die neue Rolle bewusst zu leben.
  • Systemisches Denken bietet Orientierung: Statt vorschnell Lösungen zu liefern, geht es darum, Zusammenhänge zu erkennen, Muster zu durchschauen und Beziehungen aktiv zu gestalten.

Mich berührt dieses Thema auch persönlich.

Ich begleite seit vielen Jahren Menschen, die neu in Führung gehen.

Und ich sehe immer wieder: Der entscheidende Unterschied ist nicht, ob jemand alle Tools kennt.

Sondern ob er oder sie innehalten kann, um zu beobachten und zu verstehen.

Führung beginnt nicht mit Aktionismus – sie beginnt mit einer klaren Haltung.

Erste 100 Tage Führungskraft – typische Stolperfallen

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein frisch ernannter Teamleiter erzählte, dass er das Gefühl hatte, niemand rede mehr offen mit ihm.

Erst als wir gemeinsam die Dynamik betrachteten, wurde klar: Die Kolleg:innen brauchten Zeit, weil er jetzt in einer anderen Rolle war.

Als er das offen ansprach („Ich weiß, es ist ungewohnt, mich als Leitung zu sehen – und es ist auch für mich neu“), entstand sofort eine andere Gesprächsatmosphäre.

Dieses kleine Stück Transparenz hat Vertrauen geschaffen – ganz ohne komplizierte Tools.

Eine andere Klientin kämpfte mit der Balance zwischen Nähe und Distanz.

Als Kollegin war sie mitten im Teamleben, doch in der neuen Rolle wurde sie plötzlich gemieden.

Anfangs interpretierte sie das als Ablehnung.

Im Coaching wurde deutlich: Es war weniger Ablehnung als Unsicherheit.

Das Team wusste schlicht nicht, wie viel Nähe noch erlaubt war.

Als sie die Situation offen thematisierte und gleichzeitig ihre Rolle klar benannte, entspannte sich das Miteinander sofort.

Genau das zeigt: Wer die ersten 100 Tage als Führungskraft bewusst reflektiert, baut Vertrauen auf, statt es dem Zufall zu überlassen.

Systemisches Denken als Kompass für neue Führungskräfte

Und das führt direkt zu einem zweiten Punkt: Selbstführung.

In den ersten 100 Tagen geraten viele in Stress, weil sie meinen, alles sofort wissen und entscheiden zu müssen.

Doch innere Klarheit entsteht nicht durch Aktionismus, sondern durch Reflexion.

Systemisches Denken hilft, die eigene Unsicherheit nicht als Schwäche zu sehen, sondern als Signal: Da ist etwas im System, das ich noch nicht ganz verstehe.

Wenn Führungskräfte lernen, dieses Signal ernst zu nehmen, gewinnen sie Orientierung – und strahlen Sicherheit aus.

Ein kleiner Praxistipp für die ersten 100 Tage: Mach dir bewusst, dass Beobachten auch Handeln ist.

Wenn du in den ersten Wochen mehr Fragen stellst als Antworten gibst, wirkt das nicht schwach, sondern souverän.

Formuliere Fragen wie: „Was funktioniert hier bereits?“ oder „Welche Erwartungen gibt es an meine Rolle?“ – und nimm die Antworten ernst.

So zeigst du, dass du führen willst, ohne vorschnell alles umzukrempeln.

Den vollständigen Artikel findest du hier bei Leadership Insiders: Die ersten 100 Tage in Führung – und kein Plan? Systemisch denken hilft

Wenn du selbst gerade in den ersten 100 Tagen deiner Führungsrolle bist – oder kurz davor stehst – dann ist das genau die Phase, in der wirksam werden kann, was ich in meinen Coachings vermittle: Selbstführung, Klarheit und Beziehungsgestaltung.

Denn wenn du lernst, dich selbst zu führen, kannst du auch andere souverän führen.

PS: Falls du dein eigenes Fundament für die ersten 100 Tage legen willst: Mein Leadership-Starter-Kit führt dich Schritt für Schritt durch diese Übergangsphase.

Hier erfährst du mehr: https://www.stefanbrandt.de/lsk

Über den Autor

Über Stefan Brandt

Stefan Brandt, Coach für Nachwuchsführungskräfte & Führungskräfteentwicklung

Ich bin Psychologe und habe mittlerweile über 20 Jahren Erfahrung im Coaching von Führungskräften. Mittlerweile begleitete ich mehr als 7000 zufriedene Coachingklienten und Seminarteilnehmende dabei, sich in Ihrer neuen Rolle zurechtzufinden und sich zu einer authentischen und erfolgreichen Führungspersönlichkeit zu entwickeln.

Ich weiß, dass dies für die Führung entscheidend ist. Und ich weiß auch, dass es die "richtige" Führungskraft nicht gibt. Die eigene Führungsart darf von jeder und jedem auf ganz eigene Weise gestaltet werden.

Deshalb biete ich individuelle und empathische Unterstützung, um meinen Kundinnen und Kunden zu helfen, den eigenen Weg zu finden, wie sie Menschen für sich gewinnen und effektiv führen.

Im Laufe meiner Karriere habe ich zahlreiche Herausforderungen und Fallstricke identifiziert, die angehende Führungskräfte oft begegnen. Um ihnen dabei zu helfen, diese zu vermeiden, habe ich mein E-Book “17 Fehler für angehende Führungskräfte - wie du sie vermeidest” verfasst. In diesem Buch teile ich wertvolle Einsichten und praxisnahe Tipps, die helfen, diese häufigen Fehler zu erkennen und erfolgreich zu umschiffen.

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